Die häusliche Pflege von Menschen, die unter besonders starkem Übergewicht bzw. Adipositas leiden, ist für pflegende Angehörige mit grossem Aufwand verbunden. Zudem zählt Adipositas zu den möglichen Ursachen für . Bei uns erfahren Sie, welcher Zusammenhang zwischen einer Inkontinenz und Übergewicht besteht, und welche Behandlungsmöglichkeiten es bei übergewichtsbedingter Inkontinenz gibt.
Übergewicht und Inkontinenz
Mit jedem Kilo zu viel auf der Waage steigt auch das Risiko für eine . Doch ab wann beginnt Übergewicht und wann spricht man von Adipositas bzw. schwerem Übergewicht? Um dies genauer zu definieren, wird häufig der sogenannte Body Mass Index (BMI) als Bewertungsmassstab genutzt. Dieser errechnet sich aus der Körpergrösse im Verhältnis zum Körpergewicht. Dabei gelten für die verschiedenen Schweregrade von Übergewicht folgende Richtwerte:
- Übergewicht: BMI-Wert ≥ 25
- Präadipositas: BMI-Wert zwischen 25 und 29,9
- Adipositas Grad I: BMI-Wert zwischen 30 und 34,9
- Adipositas Grad II: BMI-Wert zwischen 35 und 39,9
- Adipositas Grad III: BMI-Wert ≥40
Allerdings sagt der BMI-Wert nichts über die Fettverteilung im Körper aus, die eine entscheidende Rolle für mögliche gesundheitliche Risiken durch Übergewicht spielt. Bauchfett gilt dabei als besonders gesundheitsgefährdend. Allerdings kann schweres Übergewicht auch in Folge einer Erkrankung entstehen. Daher sollten die Ursache sowie die individuellen Risiken stets mit einem*r Ärzt*in abgeklärt werden.
Inkontinenz durch Übergewicht
Starkes Übergewicht wirkt sich nicht nur negativ auf die Gelenke und das Herz-Kreislauf-System aus: Das Risiko, eine durch Übergewicht zu entwickeln, steigt pro fünf BMI-Punkte über dem Idealwert um 20 %. Auch der Anteil an Bauchfett bzw. der Bauchumfang kann die Entstehung einer Blaseninkontinenz fördern. So steigt bereits ab zehn Zentimeter mehr Taillenumfang das Risiko um 18 %.
Das Bauchfett übt Druck auf die Organe im Bauchbereich aus. Unter diesem Druck leidet auch die Blase, deren Funktion dadurch beeinträchtigt wird. Das zusätzliche Gewicht wirkt ebenfalls auf die Harnröhre und die Muskeln des Beckenbodens. Wird der Druck zu hoch, entsteht durch das Übergewicht ein akuter Harndrang bzw. eine sogenannte .
Belastungsinkontinenz: Übergewicht und starker Harndrang
Die ist die am häufigsten auftretende Form von Inkontinenz und entsteht durch eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur. Diese lässt im Alter zwar grundsätzlich nach, wird durch starkes Übergewicht und den daraus entstehenden Druck auf die Organe jedoch zusätzlich geschwächt. Von dieser Form der sind insbesondere Frauen betroffen, deren Beckenboden durch mögliche Schwangerschaften und Geburten bereits nachhaltig geschwächt ist.
Eine Belastungsinkontinenz zeichnet sich dadurch aus, dass Betroffene in Folge einer körperlichen Belastung ungewollt Urin verlieren. Dies können nur ein paar Tröpfchen, aber auch grössere Mengen sein. Je nach Grad der Belastungsinkontinenz kann teilweise schon ein Husten, Lachen oder Niesen ausreichen, um den Urinverlust auszulösen:
- Grad 1: Urinverlust beim Husten, Niesen oder Lachen.
- Grad 2: Urinverlust bei schnellen Bewegungen, z.B. beim Aufstehen oder Hinsetzen oder dem Heben von schweren Gegenstände.
- Grad 3: Urinverlust auch bei leichten Bewegungen, im Liegen oder im Schlaf.
So lässt sich eine durch Übergewicht verursachte Inkontinenz behandeln
Eine durch Adipositas verursachte lässt sich auf verschiedene Weisen behandeln. Dabei gilt Abnehmen als wirksamstes Mittel. Bereits bei einer Gewichtsreduktion um fünf bis zehn Prozent verringert sich der Druck auf den Beckenbogen und kann die Symptome der Inkontinenz deutlich lindern. Eine nachhaltige Gewichtsreduktion braucht allerdings Zeit und Geduld. Die dafür nötige Ernährungsumstellung sollte zudem von einem*r Ärzt*in oder Ernährungsexperten*in begleitet werden.
Von diesem*r sollte auch die individuell benötigte Trinkmenge genau festgelegt werden, denn bei einer unzureichenden Flüssigkeitsaufnahme kann sich die durch Übergewicht verursachte Inkontinenz zusätzlich verschlimmern. Am effektivsten wirkt eine Diät in Kombination mit Bewegung. Falls Ihr*e pflegebedürftige*r Angehörige*r bettlägerig ist, können auch kleine Übungen im Sitzen das Abnehmen unterstützen. Eine operative Magenverkleinerung kommt bei pflegebedürftigen Personen eher nicht in Frage. Allerdings existieren noch weitere Therapiemöglichkeiten:
- Blasentraining: Feste Zeiten für den Toilettengang helfen dabei, die Blase zu kontrollieren.
- Beckenbodentraining: Durch den gezielten Aufbau der Beckenbodenmuskulatur kann diese dem erhöhtem Druck im Bauchinneren besser standhalten. Die Übungen kann Ihr*e pflegebedürftige*r Angehörige*r auch im Bett bzw. im Liegen ausführen.
- Elektrostimulation: Durch schmerzfreie, elektrische Stromimpulse wird die Beckenbodenmuskulatur aktiviert.
- Medikamente: Verschiedene Wirkstoffe können bei Harninkontinenz eingesetzt werden. Allerdings können diese zu Nebenwirkungen führen.
Die richtigen Hygiene-Produkte für durch Adipositas verursachte Inkontinenz
Leiden übergewichtige Menschen unter , ist es wichtig, das richtige Inkontinenzprodukt zu finden. Dabei spielt die Wahl der passenden Grösse eine entscheidende Rolle. Denn ist das Inkontinenzprodukt zu klein oder zu groß kann es zu Hautreizungen oder Ausläufen kommen. TENA verfügt dazu über ein breites Angebot an Inkontinenzprodukten für übergewichtige und adipöse Menschen.
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