Die medizinischen Informationen in diesem Artikel wurden fachlich geprüft von:
Dr. Verena Breitenbach, Frauenärztin
Eine Blasenentzündung ist sehr unangenehm, denn sie verursacht Schmerzen beim Wasserlassen. Zudem sorgt ein permanentes Harndranggefühl dafür, dass du ständig auf die Toilette gehen musst, auch wenn du gerade erst dort warst und die Blase noch gar nicht wieder gefüllt sein kann. Wie entsteht eine Blasenentzündung und welche Hausmittel helfen dagegen?
Was ist eine Blasenentzündung?
Eine Blasenentzündung – auch Zystitis genannt – ist eine Infektion der Harnblase, die zu den Harnwegsinfektionen gehört. In der Regel verursachen Bakterien die Entzündung – am häufigsten Escherichia coli-Bakterien. Eine Blasenentzündung äusserst sich vor allem in brennenden Schmerzen beim Wasserlassen, häufigem Harndrang, Unterleibsschmerzen oder auch Blut im Urin.
Welche Ursachen kann eine Blasenentzündung haben?
Blasenentzündungen kommen bei Frauen häufiger vor, da die Keime leichter über die kurze Harnröhre in die Blase gelangen. Sie können verschiedenste Ursachen haben. Bist du beispielsweise bei niedrigen Temperaturen draussen unterwegs und nicht warm genug angezogen, kannst du dich rasch unterkühlen und damit eine Blasenentzündung begünstigen. Halte deshalb deinen Unterleib immer warm, damit deine körpereigene Immunabwehr nicht durch eine Unterkühlung geschwächt wird.
Auch beim Sex kann es passieren, dass Bakterien, die eine Entzündung der Blase verursachen können, durch die Bewegung zunächst in die Harnröhre und von dort aus in die Blase gelangen. Mit einem Toilettengang vor und nach dem Sex kannst du in der Regel verhindern, dass Bakterien bis in die Blase gelangen, da du sie vorher aus der Harnröhre gespült hast. Auch die Darmbakterien Escherichia coli können in die Harnwege gelangen, wenn du nach dem Toilettengang fälschlicherweise von hinten nach vorn statt von vorn nach hinten abwischst.
Interessant zu wissen: Auch Männer können von einer Blasenentzündung betroffen sein. Der Anteil der Frauen ist jedoch deutlich höher, weil bei Frauen die Harnröhre kürzer ist. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Bakterien bis in die Blase gelangen. Darüber hinaus können ein schlechtes Immunsystem, eine Schwangerschaft, bestimmte Erkrankungen wie Diabetes und andere Ursachen das Risiko für eine Blasenentzündung erhöhen.
Blasenentzündung: Diese Hausmittel sollte jede Frau kennen
Bei einer Blasenentzündung ist entscheidend, dass du schnell reagierst, um eine Ausdehnung oder Verschlimmerung der Entzündung von vornherein zu verhindern. Was hilft bei einer Blasenentzündung? Welche Hausmittel können ihr entgegenwirken? Zunächst einmal ist es wichtig, dass du deinen Körper schonst und dir ausreichend Ruhe gönnst.
Trinken, trinken, trinken
Die Aufnahme von reichlich Flüssigkeit ist eines der wichtigsten Hausmittel gegen eine Blasenentzündung. Wenn du viel Wasser trinkst, sorgst du dafür, dass deine Blase stets gut durchgespült wird. Trinke am besten 2 Liter täglich, damit sich in der Blase möglichst wenig Bakterien ansammeln können. Auch warme Getränke tun deinen Harnwegen gut – zum Beispiel Kräutertees. Doch welcher Tee hilft bei einer Blasenentzündung? Du kannst auf spezielle Blasen- und Nierentees zurückgreifen; die enthaltenen Kräuter sollen sich wohltuend auf die Blase auswirken.
Die Kraft von Kräutern nutzen
Helfen können auch bestimmte Heilkräuter wie Bärentrauben- und Birkenblätter sowie Brennnessel, Tausendgüldenkraut, Liebstöckel, Rosmarin, Goldrute oder Apfelessig. Ihnen wird eine antibakterielle, krampflösende und harntreibende Wirkung nachgesagt. Auch Ingwer soll antibakteriell wirken. Viele Heilkräuter gibt es in der Apotheke oder im Drogeriemarkt bereits als fertige Teemischungen zu kaufen. Ingwertee kannst du aber ganz einfach selbst machen. Einfach einige Scheiben einer Ingwerknolle in eine Tasse geben, mit kochendem Wasser aufgiessen, etwa 10 Minuten ziehen lassen und geniessen. Für viele Frauen ist Tee das bevorzugte Mittel gegen eine Blasenentzündung. Einige Heilkräuter gibt es auch als Tropfen zum Einnehmen. Achte darauf, dass du die maximale Einnahmemenge insgesamt nicht überschreitest, wenn du Tropfen mit Tee kombinierst.
Auch Bärentraubenblätter, Brennnessel, Goldrutenkraut, Schachtelhalm, Birkenblätter Apfelessig, ätherische Öle, Kürbiskerne, Senföle, Kapuzinerkresse, Meerrettich und Manuka-Honig können bei Blasenentzündung lindernd wirken. Bestimmte Stoffe wie der Zucker Mannose helfen, dass die Bakterien sich nur schlecht an die Blasenwand anheften können.
Probiotische Lebensmittel essen
Viele Menschen essen zum Frühstück ohnehin gerne Naturjoghurt oder Kefir. Die beiden Sauermilchprodukte schmeckt nicht nur gut im Müsli, sondern sorgen auch dafür, dass sich mehr gute Bakterien im Darm und in der Blase ansammeln, was bei einer Blasenentzündung einen positiven Effekt haben kann.
Backpulvergemisch trinken
Vielleicht klingt das im ersten Moment etwas merkwürdig, aber das Natron im Backpulver sorgt dafür, dass dein Urin basisch wird, sobald du ein Glas Wasser mit einer kleinen Menge Backpulver (etwa eine Messerspitze) trinkst. Gleichzeitig lindert das basische Milieu in deiner Blase auch das unangenehme Brennen beim Wasserlassen.
Den Körper warm halten
Wohltuend bei einer Blasenentzündung sind neben Hausmitteln zum Verzehr auch warme Sitz- oder Fussbäder und Auflagen mit feuchter Wärme. Die konzentrierte Wärmewirkung auf deine Blase fühlt sich nicht nur sehr angenehm an, sondern kann auch Schmerzen lindern und die Blase dazu anregen, Bakterien aktiver abzuwehren. Beim warmen Duschen solltest du immer darauf achten, deinen Intimbereich nur mit einer pH-neutralen Waschlotion zu reinigen, damit du nicht durch eine zu intensive Intimpflege das natürliche Milieu des Intimbereichs beschädigst und für Blasenentzündungen anfälliger machst. Auch mit einer Wärmflasche oder einem warmen Kirschkernkissen kannst du deinem Körper angenehme Wärme spenden.
Mit Beeren einer Blasenentzündung vorbeugen
Mit Cranberrysaft oder Heidelbeeren kannst du zudem deine Blase vorbeugend stärken. Die im Saft enthaltenen Gerbstoffe sollen die Schleimhäute der Blase kräftigen. Zudem enthält reiner Cranberrysaft Vitamin C und Eisen. Du kannst Cranberrys natürlich auch so naschen oder sie als Nahrungsergänzungsmittel in konzentrierter Form zu dir nehmen.
Blasenentzündung richtig behandeln: Wann Hausmittel nicht mehr ausreichen
Selbst die besten Hausmittel kommen bei einer Blasenentzündung irgendwann an ihre Grenzen. Ganz wichtig: Auch wenn deine Beschwerden scheinbar nur leicht sind, solltest du eine Zystitis niemals auf die leichte Schulter nehmen.
Zwar lässt sich eine leichte Blasenentzündung in der Regel gut mit Hausmitteln lindern. Bemerkst du jedoch, dass die Beschwerden beim Wasserlassen, die Unterleibsschmerzen und -krämpfe sowie der ständige Harndrang nicht besser werden oder sich gar verschlimmern, solltest du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Ein Hausarzt, Urologe oder Gynäkologe weiss genau, was zu tun ist und wird dir geeignete Medikamente verordnen – zumeist ein Antibiotikum. Auch wenn du Blut im Urin entdeckst oder Fieber bekommst, solltest du dringend zum Arzt gehen. Damit verhinderst du, dass die Entzündung in deinem Körper wandert und du eine Nierenbeckenentzündung bekommst, die im schlimmsten Fall chronisch werden kann. Zusätzlich zur Antibiotikaeinnahme kannst du natürlich mit Hausmitteln das Abklingen der Blasenentzündung fördern. Reichlich trinken ist auch bei einer schweren Entzündung wichtig, damit die Blase gut durchspült wird.
Das hilft noch gegen Tröpfchenverlust bei einer Blasenentzündung
Durch den häufigen Harndrang kann es auch mal passieren, dass du ein paar Tröpfchen verlierst. Doch keine Sorge, dies ist nur vorübergehend, und mit den TENA Inkontinenzprodukten für Frauen wird das niemand merken – dank des hohen Tragekomforts wahrscheinlich nicht einmal du selbst. Je nach Intensität des Tröpfchenverlusts kannst du die Einlagen individuell deinen Bedürfnissen anpassen. Damit bist du während einer Blasenentzündung im Alltag bestens geschützt.