Befinde ich mich bereits in der neuen Lebensphase? Mach den Test!
Du hast Veränderungen an deinem Körper festgestellt, die auf vorzeitige Wechseljahre hindeuten könnten, möchtest dir aber sicher sein, bevor du mit deiner Vermutung einen Arzt beziehungsweise eine Ärztin aufsuchst? Unser Selbsttest hilft dir dabei, Gewissheit zu erlangen. Natürlich kann er nicht eine ärztliche Diagnose ersetzen, dir aber zumindest vorab eine zuverlässige erste Einschätzung geben. Beantworte dazu einfach die nachfolgenden Fragen.
Die Wechseljahre markieren das Ende der fruchtbaren Phase im Leben einer Frau – für gewöhnlich treten sie um das 50. Lebensjahr herum auf. Was aber, wenn sie bereits 10 oder gar 15 Jahre früher in Erscheinung treten? Das kann doch gar nicht sein – oder etwa doch? Allein der Gedanke an Wechseljahre mit 40 kann Angstgefühle und grosse Zweifel auslösen. Doch keine Sorge, wir lassen dich mit deinen Zweifeln nicht allein und versuchen, in diesem Beitrag all deine Fragen zum Thema „frühe Wechseljahre“ zu beantworten.
Unter anderem verraten wir dir, woran du frühe Wechseljahre erkennst, was genau für das vorzeitige Ende der fruchtbaren Phase verantwortlich sein kann und welche Therapiemöglichkeiten es bei vorzeitigen Wechseljahren gibt. Ausserdem hast du am Ende des Artikels die Möglichkeit, einen Selbsttest zu machen. Dieser gibt dir eine erste Einschätzung darüber, ob du dich möglicherweise bereits in den vorzeitigen Wechseljahren befindest.
Wechseljahre: Ab wann gelten sie als vorzeitig?
Prämature Ovarialinsuffizienz, Klimakterium praecox, vorzeitige Wechseljahre, frühe Wechseljahre – all diese Begriffe bezeichnen das Erlöschen der Eierstockfunktion mit oder vor dem 40. Lebensjahr. Der Deutschen Menopause Gesellschaft e.V. zufolge trifft das auf etwa 1 % aller Frauen zu. Von diesen kommen 0,3 % noch vor dem 35. Lebensjahr in ihre Wechseljahre.
Anzeichen und Symptome: Woran erkennst du vorzeitige Wechseljahre?
Zu erkennen und sich einzugestehen, dass man mit Mitte oder Ende 30 bereits in den Wechseljahren ist, kann nicht leicht sein – schliesslich ist es doch noch viel zu früh für diese neue Lebensphase. Typische Symptome für vorzeitige Wechseljahre unterscheiden sich kaum von den typischen Anzeichen der „normalen“ Wechseljahre. Die frühen Wechseljahre erkennst du unter anderem an:
- unregelmässigem Zyklus oder Ausbleiben der Periode
- Schlafstörungen
- Hitzewallungen und nächtlichem Schwitzen
- Erschöpfung und Müdigkeit, ohne ersichtlichen Grund
- Scheidentrockenheit
- verringertem Lustempfinden
Um ganz sicher zu sein, dass die vorzeitigen Wechseljahre tatsächlich eingetreten sind, wird dein Arzt beziehungsweise deine Ärztin eine Hormonuntersuchung durchführen. Ist der Wert des Hormons FSH (Follikelstimulierendes Hormon) deutlich erhöht und der Anteil des Hormons AMH (Anti-Müller-Hormon) zu niedrig oder gar nicht mehr nachweisbar, deutet alles auf die frühen Wechseljahre hin.
Vorzeitige Wechseljahre durch Stress? Die Suche nach den Ursachen
Wer frühzeitig in die Wechseljahre kommt, stellt sich zwangsläufig die Frage „Warum gerade ich, wie kann das sein?”. In einigen Fällen kann diese trotz gründlicher Untersuchung leider nicht genau beantwortet werden. In knapp 85 % der Fälle ist die Antwort dagegen zweifellos klar: Die Vererbung ist es, die für die frühen Wechseljahre verantwortlich ist. Sollte in deinem Kopf auch nur für einen Augenblick der Gedanke aufgekommen sein, deine Situation wäre „unnormal“, denke bitte daran: Für unsere genetische Veranlagung können wir nichts, sie wird uns in die Wiege gelegt.
Neben Vererbung gibt es eine Reihe anderer Faktoren, die den Zeitpunkt der Wechseljahre mit beeinflussen können.
- Operation im Bereich der Gebärmutter oder der Eierstöcke
- Entfernung der Gebärmutter oder Sterilisation
- Chemotherapie oder Bestrahlung nach einer Krebserkrankung
- Autoimmunerkrankungen, genetische Störungen wie das Turner-Syndrom, Virusinfektionen wie Mumps oder Stoffwechselerkrankungen (alle eher selten für vorzeitige Wechseljahre verantwortlich)
- Übergewicht oder Untergewicht
- Rauchen und übermässiger Alkoholkonsum
Kann man vorzeitige Wechseljahre wieder rückgängig machen?
Kleinen Studien und vereinzelten Berichten zufolge konnte bei Frauen unter anderem durch die Gabe von Hormonen der natürliche Menstruationszyklus zumindest vorübergehend wiederhergestellt werden. In den meisten Fällen jedoch kann eine Therapie lediglich die unangenehmen Begleiterscheinungen der vorzeitigen Wechseljahre lindern, diese aber weder aufhalten noch rückgängig machen.
Therapie bei frühen Wechseljahren
Die gleichen Präparate, die zur Behandlung der typischen Wechseljahre zum Einsatz kommen, helfen auch dabei, die unangenehmen Begleiterscheinungen vorzeitiger Wechseljahre zu lindern. Allerdings ist es so, dass aufgrund des Östrogenmangels in Folge von frühen Wechseljahren auch das Risiko für Osteoporose deutlich ansteigt. Um östrogenmangelbedingte Langzeitschäden zu vermeiden, wird im Falle früher Wechseljahre fast immer eine Hormontherapie empfohlen, die bis zum normalen Menopausen-Alter von rund 50 Jahren fortgesetzt werden soll.
Zusammenfassung: vorzeitige Wechseljahre als neuer Lebensabschnitt
Schlafstörungen, Hitzewallungen, unregelmässiger Zyklus, Erschöpfung und emotionale Verstimmung – du stellst erste Anzeichen früher Wechseljahre bei dir fest und bist alles andere als begeistert? Das ist vollkommen verständlich, schliesslich sollte es noch gute 10–15 Jahre dauern, bis sie dein Leben nachhaltig verändern. Doch sieh es einmal so: Früher oder später kommt jede Frau in diese neue Lebensphase. So hat es die Natur vorgesehen. Bei dir findet der Übergang eben nur deutlich früher statt. Die unangenehmen Begleiterscheinungen der vorzeitigen Wechseljahre lassen sich ähnlich wie bei den „normalen“ Wechseljahren auf vielerlei Art und Weise lindern (mehr dazu verraten wir dir unter anderem in unserem E-Book über die Wechseljahre). Und gegen das erhöhte Risiko für Osteoporose in Folge von Östrogenmangel in den frühen Wechseljahren hat sich eine Hormonersatztherapie als effektives Mittel bewährt.
Hast du noch Sorgen, Zweifel oder unbeantwortete Fragen, wende dich damit unbedingt an deine Ärztin beziehungsweise deinen Arzt. Denn wo ein Problem ist, ist meist auch eine Lösung – und genau diese ist manchmal viel naheliegender, als es zunächst den Anschein haben mag.