Er begleitet uns gefühlt ein (Erwachsenen-)Leben lang: Ausfluss aus der Scheide ist spätestens ab der Pubertät ein Zeichen, dass unser Körper arbeitet. Denn beim Ausfluss handelt es sich um einen natürlichen Reinigungsprozess, der beispielsweise abgestorbene Zellen, Blut und Krankheitserreger nach aussen transportiert. Was uns lange vertraut vorkommt, verändert sich in den Wechseljahren jedoch oft – und kann verunsichern. Denn der Ausfluss in bzw. nach der Menopause ist anders, als der Ausfluss in den Jahren zuvor.
Ausfluss in der Menopause: So verändert er sich
Die gute Nachricht gleich vorneweg: Dass sich der Ausfluss während der Wechseljahre (und danach) verändert, ist völlig normal und richtig. Hauptursache ist der sinkende Östrogenspiegel, der schliesslich dazu führt, dass die Monatsblutung ausbleibt. Während dieser Zeit, den eigentlichen Wechseljahren, die etwa ab Mitte 40 beginnen, kann es zu Schmierblutungen kommen. Diese machen sich als brauner Ausfluss während der Wechseljahre bemerkbar, der vor, während oder anstelle der Periode auftreten kann.
Ist während der Wechseljahre und danach der Ausfluss klar und/oder wässrig und stellst du ansonsten keinerlei Auffälligkeiten an dir fest, ist das meist auch völlig normal.
Wann Ausfluss nach der Menopause untersucht werden sollte
Zuallererst: Die Wechseljahre sind (wieder einmal) eine Zeit der körperlichen und seelischen Veränderungen. Wie gut, dass wir es als Frauen gewohnt sind, darüber mit anderen – Freundinnen, aber auch Ärzten und Ärztinnen - zu sprechen. Nutze das und wende dich bei Unsicherheiten, die deinen Körper und speziell deinen Ausfluss während der Wechseljahre angeht, vertrauensvoll an deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt.
Es gibt ausserdem noch einige konkrete Punkte, die du beim Thema Ausfluss nach der Menopause im Auge behalten solltest:
- Gelber, grüner, grauer oder sehr brauner Ausfluss kann ein Hinweis auf eine Infektion sein.
- Wenn in den Wechseljahren der Ausfluss unangenehm stinkt, weist das ebenfalls auf ein Ungleichgewicht im Körper hin.
- Auch sehr weisser, klumpiger Ausfluss während der Wechseljahre sollte untersucht werden.
- Begleiten Juckreiz, Brennen, ein Ausschlag oder andere Symptome deinen Ausfluss in der Menopause, wende dich an deinen Arzt oder deine Ärztin.
Im Prinzip gilt das, was in jeder Lebensphase für dich und deinen Körper gilt: Alles, was sich nicht richtig anfühlt und (sehr) anders ist als sonst, sollte ärztlich abgeklärt werden.
Wichtig für dich zu wissen: Selbst, wenn du einen oder mehrere der oben genannten Punkte bei dir beobachtest, ist das noch kein Grund zur Panik. Viele Frauen erleben während und nach den Wechseljahren, dass ihr Ausfluss zum Beispiel gelb wird. Der häufigste Grund dafür ist, dass die Scheide durch die Hormonumstellung dünner und trockner wird und so anfälliger für Infektionen ist. Dein Arzt oder deine Ärztin können die Ursache aber meist schnell herausfinden und entsprechend behandeln.
Entspannt leben mit Ausfluss in den Wechseljahren
Auch hier bist du durch lebenslange Periodenerfahrung ja wahrscheinlich schon Profi. Wir wollen dir trotzdem noch ein paar Tipps für den Umgang mit Ausfluss in der Menopause geben:
- Achte auf eine gute Intimpflege. Das beugt nicht nur möglichen Infektionen vor, sondern kann auch bei Trockenheit im Intimbereich helfen.
- Stärke deinen Beckenboden. Du glaubst vielleicht, dass der Beckenboden vor allem während bzw. nach der Schwangerschaft von Bedeutung gewesen ist – das stimmt allerdings nicht ganz, denn ein trainierter Beckenboden kann beispielsweise auch gegen Scheidentrockenheit helfen.
- Trage gutsitzende Unterwäsche und bei stärkerem Ausfluss während der Wechseljahre die passenden Slipeinlagen.