Ist die kleine Vorsteherdrüse im Becken des Mannes von Bakterien befallen, spricht man von einer Prostataentzündung oder einer Prostatitis. Diese Erkrankung tritt in verschiedenen Ausprägungen auf, ungefähr die Hälfte aller Männer ist mindestens einmal im Leben von einer Prostataentzündung betroffen. Es handelt sich also um keine seltene Diagnose, wobei manche Formen der Entzündung häufiger vorkommen als andere. Im Unterschied zu der ebenfalls häufig auftretenden Prostatavergrösserung, handelt es sich bei der Prostatitis immer um ein Krankheitsbild, das eine Behandlung erfordert.
Verschiedene Arten der Prostataentzündung
Es lassen sich drei Arten von Prostatitis unterscheiden: die akute Prostatitis, die chronische Prostatitis und das chronisches Beckenschmerzsyndrom. Letzteres wird nur dann zur Prostatitis gezählt, wenn sich die Symptome klar der Prostata zuordnen lassen. Man spricht dann von einem Prostataschmerzsyndrom – auch als abakterielle Prostatitis bezeichnet. Auch Fälle einer asymptomatischen entzündlichen Prostatitis kommen vor: Da zunächst keine Beschwerden auftreten, wird diese Entzündung erst bei einer Untersuchung des Prostatasekrets oder des Spermas bzw. von entferntem Prostatagewebe entdeckt.
Eine akute Prostatitis betrifft oft Männer unter 50 Jahren und sie tritt sehr plötzlich auf. Von einer chronischen Prostataentzündung spricht man, wenn die Beschwerden mindestens drei Monate andauern. Sie tritt überwiegend bei Männern in der Lebensmitte auf. Auch die Beschwerden des Prostataschmerzsyndroms dauern meist schon einen längeren Zeitraum an, bevor es ärztlich diagnostiziert wird – wobei sich Schmerzphasen mit beschwerdefreien Zeiträumen abwechseln können.
Die Prostatitis und ihre Symptome
Nicht immer gehen die verschiedenen Formen der Prostataentzündung auch mit unterschiedlichen Symptomen einher. Allerdings hat jede Art von Prostatitis ihr ganz eigenes Symptombild. Letztlich muss immer ein Arzt durch Untersuchungen und Tests ermitteln, welche Form der Prostataentzündungen tatsächlich vorliegt.
Symptome der akuten bakteriellen Prostatitis
Die Anzeichen einer akuten Prostataentzündung treten meist plötzlich auf und erinnern an die Symptome einer Blasenentzündung. Dazu gehören neben hohem Fieber und Schüttelfrost auch Beschwerden beim Wasserlassen,Brennen oder Schmerzen beim Urinieren, ein schwacher Harnstrahl, häufigeres oder erschwertes Wasserlassen und ein sehr starker Harndrang sind ebenfalls häufige Symptome. Auch Schmerzen am Damm und beim Stuhlgang können auf diese Form der Prostatitis hinweisen. Mitunter kommt es auch zu einem Penisausfluss oder Schmerzen bei der Ejakulation.
Symptome der chronischen bakteriellen Prostatitis
Die chronische Prostataentzündung macht sich durch weniger heftige Beschwerden als die akute Form bemerkbar. Die Symptome sind unspezifischer – meist berichten die Patienten über Schmerzen an der , am Damm und an den Hoden. Auch Schmerzen im Bereich der Harnblase, des unteren Rückens, am Penis und anderen Stellen können auf eine chronische Prostatitis hinweisen. Weitere mögliche Symptome einer chronischen Prostatitis sind: erschwertes, häufiges oder schmerzhaftes Wasserlassen, ein schwacher Harnstrahl, verfärbtes Sperma oder eine erektile Dysfunktion (eine Erektionsstörung).
Symptome des Prostataschmerzsyndroms
Die Anzeichen eines von der Prostata ausgehenden chronischen Beckenschmerzsyndroms gleichen denen der chronischen Prostatitis. Oft treten die Schmerzen nicht direkt in der Vorsteherdrüse, sondern im Damm, Rektum, Penis, den Hoden, im Becken oder Unterbauch auf. Auch Beschwerden in den unteren Harnwegen, die typisch für eine akute oder chronische Prostatitis sind, können Symptome des Prostataschmerzsyndroms sein. Bei Erektionsstörungen, vorzeitigem Samenerguss oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sollte diese Diagnose ebenfalls in Erwägung gezogen werden. Nicht selten treten in Zusammenhang mit einem Prostataschmerzsyndrom psychische Symptome wie Ängste oder eine Depression auf. Die Anzeichen sind also vielfältig, sie treten in unterschiedlichen Kombinationen auf und können natürlich auch auf andere Erkrankungen hinweisen.
Allen drei Arten der Prostatitis haben gemeinsam, dass zu den typischen Anzeichen Beschwerden beim Wasserlassen zählen. Lediglich bei der asymptomatischen entzündlichen Prostatitis treten gar keine Symptome auf – sie ist nur mittels spezieller Tests nachweisbar.
Prostataentzündung: Ursache und Entstehung
Sowohl eine akute als auch eine chronische Entzündung der werden durch Bakterien verursacht. Bei Männern mit einem geschwächten Immunsystem, beispielsweise infolge einer HIV-Infektion, können unter anderem auch Pilze eine Prostatitis verursachen. Bei den Bakterien handelt es sich in den meisten Fällen um Darmkeime, die über die Harnröhre in die Vorsteherdrüse gelangen. Der Prostataentzündung gehen deshalb oft Entzündungen in der Harnröhre, -blase oder den umgebenden Drüsen voraus. Über die Samenstränge können ebenfalls Bakterien in die Prostata eindringen – in diesem Fall geht der Prostatitis meist eine Entzündung der Nebenhoden oder der Samenblase voraus. Sehr selten kommt es vor, dass Bakterien über die Blutbahn oder die Lymphgefässe in die Prostata gelangen und dort eine Entzündung auslösen.
Die chronische Prostatitis ist entweder die Folge einer nicht ausgeheilten akuten Erkrankung oder sie tritt direkt in der chronischen Verlaufsform mit den oben beschriebenen, eher unspezifischen Symptomen auf. Beim Prostataschmerzsyndrom sind die Ursachen nach heutigem Wissenstand ungeklärt. Zu den vermuteten Auslösern gehören Infektionen, Erbanlagen, Nerven- und Muskelveränderungen, Immunsystemerkrankungen sowie psychische Ursachen. In manchen Fällen weist einiges darauf hin, dass diese Form der Prostatitis durch Bakterien ausgelöst wird.
Mögliche Folgen einer Prostataentzündung
Vereinzelt führt eine akute Prostatitis zu eitrigen Einschmelzungen in der oder einem Abszess in der Drüse. Eine Ausbreitung der Entzündung auf die nebenliegenden Organe ist sehr selten. Allerdings kommt es häufiger dazu, dass eine akute in eine chronische Prostatitis übergeht. Um dies zu vermeiden, ist es unbedingt notwendig, die medikamentöse Behandlung exakt nach Anweisung des Arztes durchzuführen. Das Gleiche gilt für die chronische bakterielle Prostataentzündung, welche die häufigste Ursache für wiederkehrende Harnwegsinfekte bei Männern ist.
Behandlung einer Prostatitis
Bei der akuten und chronischen Prostataentzündung ist eine Behandlung mit Antibiotika zwingend erforderlich. Bei der akuten Prostatitis sollten die Medikamente nach Abklingen des Fiebers und der Normalisierung der Laborwerte noch einige Wochen weitergenommen werden. Auch bei der chronischen Prostatitis ist es erforderlich, die Medikamente konsequent über einen längeren Zeitraum einzunehmen. Als Begleittherapie verordnet der Arzt eventuell krampflösende, entzündungshemmende und/oder durchblutungsfördernde Mittel. In seltenen Fällen ist die teilweise oder vollständige Entfernung der zu erwägen.
Da das Prostataschmerzsyndrom viele Ursachen haben kann, gibt es auch ganz verschiedene Behandlungsansätze. Dazu zählen sowohl physikalische als auch psychotherapeutische Massnahmen. Bei dieser Art der Prostataentzündung wird in der Regel von einer Operation abgeraten. Eventuell wird der Arzt Alpha-Blocker oder ein Phytopharmakon – ein auf pflanzlichen Wirkstoffen basierendes Medikament – verschreiben. Auch eine Verhaltenstherapie kann Wirkung zeigen.
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Eine häufige Krankheit und ihre Vorbeugung
An einer Prostataentzündung kann jeder Mann im Laufe seines Lebens erkranken, weswegen es sehr sinnvoll ist, über die die möglichen Symptome und Behandlungsmethoden Bescheid zu wissen. Die Entzündung ist mit den richtigen Medikamenten und Therapien gut behandelbar. Und mit den Produkten von TENA lässt sich auch bei zeitweiligem starken Harndrang als Symptom einer Prostatitis der Alltag trotzdem uneingeschränkt genießen.
Ursache einer Prostataentzündung sind in der Regel Bakterien, eine Infektion mit ihnen geschieht unbemerkt und lässt sich folglich niemals ganz verhindern. Dennoch kann man einiges tun, um einer Prostataentzündung vorzubeugen. So helfen unter anderem viel Bewegung, eine gesunde Ernährung und ausreichend Trinken – vorzugweise von nicht-entwässernden, nicht-alkoholischen Getränken. Auch ein aktives Sexualleben hilft dabei, eine Prostatitis zu vermeiden. Wird die Vorsteherdrüse nämlich regelmässig entleert, entzündet sie sich nicht so schnell.